Allgäu bündelt Kräfte für den Flughafen
Klares Bekenntnis zu Ausbau von Memmingerberg
Memmingerberg (jös).
Politik und Wirtschaft im Allgäu stehen geschlossen zu einem Ausbau des
Flughafens Memmingerberg. Der Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser (CSU)
sagte gestern gegenüber unserer Zeitung: "Wir haben die Kräfte gebündelt."
Bis zum Herbst dieses Jahres erhofft sich Kaiser, der auch Vorsitzender
der Allgäu-Initiative ist, Aufschluss, wie es auf dem ehemaligen Bundeswehr-Fliegerhorst
weitergehen soll.
Aufs Tempo drückt Ralf Schmid, Geschäftsführer der Air+Park Allgäu, die
den Flughafen betreibt. "Im Sommer 2006 müssen wir einsatzbereit sein."
Schon heute starten auf dem 250 Hektar großen Gelände, einst Standort
des Jagdbombergeschwaders 34, kleine Geschäftsmaschinen. Als "wichtiges
Standbein" bezeichnet Schmid jedoch den Charterverkehr. Nach einem Gutachten
kann Memmingerberg jährlich mit bis zu 320000 Passagieren rechnen. Vor
allem in die Urlauber setzen Schmid und der Geschäftsführer des Tourismusverbandes
Allgäu/Bayerisch-Schwaben, Bernhard Joachim, Hoffnungen.
Bei 3,3 Millionen Gästen im Jahr sei durchaus ein "großes Potenzial"
vorhanden. Da es sich jedoch vor allem um inländische Touristen handle,
müsse ein Augenmerk auf das Ausland gelegt werden. "Enorme Marktchancen
sehen wir dabei in Großbritannien und Schweden", so Joachim. Schon heute
würden etwa in Österreich bis zu zwölf Prozent der Urlauber mit dem Flugzeug
anreisen. Das Allgäu müsse sich deshalb dem Konkurrenzkampf eben mit Österreich,
der Schweiz und auch Südtirol stellen.
Nach unten korrigiert wurde in Memmingerberg inzwischen die Investitionssumme
für den dringend erforderlichen Ausbau des Flughafens. War man bisher
von 24 Millionen Euro ausgegangen, sind es jetzt noch 18 Millionen. Alleine
1,5 Millionen Euro kostet ein Instrumentenlandesystem, das Starts und
Landungen auch bei schlechtem Wetter erlaubt. Schmid: "Wir müssen die
notwendigen Baumaßnahmen, wie die Umgestaltung eines Hangars in eine Abfertigungshalle,
schnellstens anstoßen." Entscheidend für die Realisierung des ehrgeizigen
Projektes sei jedoch die finanzielle Förderung durch den Freistaat.
Der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, Peter Saalfrank,
sagte gestern, Memmingerberg habe sich weiterentwickelt und biete gute
Strukturen. "Entscheidens ist jedoch", so Saalfrank, "dass das Allgäu
im Gegensatz zu Augsburg ein klares Bekenntnis zum Airport abgegeben hat."
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13.05.05
Mit freundlicher Genehmigung der

Online-Ausgabe
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