Die Region fliegt lieber ab München
Augsburg: Nur noch Linienverbindung nach Düsseldorf

Die Betroffenheit bei Unternehmern und Politikern in Augsburg ist groß. Von einer "Katastrophe" ist sogar die Rede. Grund: Heute startet auf dem Airport Augsburg-Mühlhausen der letzte Linien-Flug nach Berlin. Nach Millionen-Verlusten zieht die Airline Denim-Airwais die Reißleine. Zukünftig gibt es täglich nur noch einen Linienflug von Augsburg nach Düsseldorf.

Ausgerechnet an einem Freitag, dem 13., bereitet Denim Airways den Abflug aus Augsburg vor. Der Aufsichtrsrat der Muttergesellschaft im niederländischen Eindhofen hat beschlossen, das Kapitel Augsburg weitgehend zu schließen. Die defizitären Flüge nach Berlin werden ab heute eingestellt. Die Verluste summierten sich auf zehn Millionen Euro.

Auch das Angebot nach Düsseldorf wird um die Hälfte reduziert. Die nach einer Umfrage bei bayerisch-schwäbischen Unternehmen extra neu eingerichtete Fluglinie nach Zürich wurde schon vor einigen Tagen endgültig eingefroren. Die Wirtschaft habe das Angeobt einfach nicht angenommen.

Denim Airways-Regionalmanager Lutz Derlien bedauert die Entscheidung. Aber Flüge mit drei bis vier Passagiere seien einfach nicht rentabel. Auch ohne die Perspektive Langerlechfeld habe das Unternehmen keine Perspektive gesehen. Die Düsseldorf-Verbindung soll zunächst bis Ende des Sommerflugplans angeboten werden. Dann müsse man weitersehen.

Augsburgs Flughafen-Chef Eberhard Müller spricht von einem "herben Rückschlag". Der komplette Fortgang der Airline drohe. Man bemühe sich jetzt um weitere Airlines.

Zum Vergleich. Vor rund fünf Jahren gab es rund 20 Flugbewegungen pro Tag und bis zu sieben Städteverbindungen. 2004 verzeichnete der Airport nur noch 50.000 Passagiere, 2000 waren es fünfmal so viele. In Augsburger Politik-Kreisen wird nun diskutiert, ob der Mühhauser Flughafen nun tatsächlich noch ausgebaut werden muss.

32 Millionen Euro sehen die bisherigen Planungen vor. Derzeit kann nur mit einer Ausnahmegenehmigung geflogen werden. Gleichzeitig wird Denim Airways vorgeworfen, sie habe zu viel versprochen. SPD-Fraktionschef Schneider wirft der Airline vor, zu hohe Preise verlangt zu haben. So sei es nicht verwunderlich, wenn die Geschäftsleute lieber ab München fliegen.


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13.05.05
Mit freundlicher Genehmigung der
Hompage der Augsburger Allgemeinen

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