Aus für zivilen Flughafen auf dem Lechfeld

Lagerlechfeld (jös/jok).
'Die Pläne für eine zivile Nutzung des Militärflughafens Lagerlechfeld sind gescheitert. Bayerns Wirtschaftsminister Wiesheu sagte am Dienstag nach einem Gespräch mit Vertretern der schwäbischen Politik und Wirtschaft: "Wir haben uns wegen der hohen ungedeckten Investitionssumme entschlossen, das Projekt eines Regionalflughafens auf dem Lechfeld nicht weiterzuverfolgen."

Für die Realisierung des 53 Millionen Euro teuren Airports fehlten am Ende rund 26 Millionen Euro. Ein neues Finanzierungsmodell, das Augsburgs Oberbürgermeister Wengert (SPD) vorgelegt hatte, wurde von den Landräten Vogele (Augsburg), Knauer (Aichach-Friedberg) und Eichner (Landsberg) abgelehnt. Wengert bedauerte das Scheitern und sprach von einer "vertanen Chance".

Die schwäbische Industrie- und Handelskammer gab die Hauptschuld den drei beteiligten Landkreisen. Sie seien nicht bereit gewesen, sich an der Finanzierung mit rund sechs Millionen Euro zu beteiligen. Der Augsburger Landrat Vogele erklärte, er könne und wolle kein finanzielles Abenteuer eingehen. Der CSU-Europa-Abgeordnete Ferber warf Wengert vor, er habe den Airport zum "Privathobby" gemacht und die Landräte nicht ausreichend eingebunden. Der ehemalige Bundesfinanzminister Waigel, einer der Ideengeber für das Lechfeld, sagte: "Es gibt keine politische und ökonomische Führung in Schwaben. Was will man da machen?"

Hoffnungen im Allgäu, vom gescheiterten Lechfeld-Projekt mit dem Standort Memmingerberg zu profitieren, wies Augsburgs OB Wengert zurück. Memmingerberg sei keine Alternative und scheide als Regionalflughafen aus. Die Stadt setzt jetzt wieder auf den defizitären Flughafen Mühlhausen, für dessen Ausbau sechs Millionen Euro fehlen.

Wiesheu betonte, eine Förderung für einen anderen Standort als Lechfeld werde es nur bei ausreichender Verkehrsnachfrage, einem tragfähigen Finanzierungskonzept und einer belastbaren Wirtschaftlichkeitsrechnung geben.

 

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04.05.05

Mit freundlicher Genehmigung der
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